Welche Lebensmittel Katzen nicht fressen sollten und warum – die Versuchung vom Tisch

Kennst du das? Du sitzt gemütlich beim Abendessen, deine Katze schleicht um deinen Stuhl und schaut dich mit diesen großen, traurigen Augen an. Es scheint doch harmlos, der kleinen Fellnase hier und da etwas vom Tisch zu geben, oder? Aber halt! Bevor du deinem Kätzchen etwas vom Braten abgibst oder ihr ein Stückchen Käse zusteckst, solltest du wissen, dass einige Lebensmittel für Katzen alles andere als gesund sind – und in manchen Fällen sogar richtig gefährlich sein können.

In diesem Artikel verraten wir dir, warum Katzen nicht vom Menschentisch essen sollten und welche Lebensmittel du auf keinen Fall an deine Katze verfüttern solltest.

Warum Katzen nicht vom Tisch fressen sollten

Vor allem aber gibt es eine lange Liste von Lebensmitteln, die bereits in kleinen Mengen schlichtweg gefährlich für Katzen sind und ihre Gesundheit teilweise lebensbedrohlich schädigen können.

Außerdem: Ein bisschen Leckerbissen hier und da kann schnell zur Gewohnheit werden. Und bevor du es merkst, hast du eine Katze, die regelmäßig um deinen Teller schleicht, während du isst. Das führt nicht nur zu schlechten Tischmanieren, sondern auch zu stressigen Situationen während der Mahlzeiten und zu einer ungesunden Fütterungsdynamik. Katzen lernen, dass sie durch Betteln Belohnungen bekommen, und das kann schwierig werden, zu durchbrechen.

Lebensmittel, die Katzen auf keinen Fall fressen sollten

Also, welche Lebensmittel sind für deine Katze tabu? Hier ist eine Liste von gängigen Nahrungsmitteln, die du deiner Katze auf keinen Fall geben solltest:

  1. Schokolade: Schokolade ist eines der gefährlichsten Lebensmittel für Katzen. Sie enthält Theobromin, das für Katzen (und auch für Hunde) giftig ist. Schon kleine Mengen können zu Erbrechen, Durchfall, Zittern und im schlimmsten Fall zu einem Herzstillstand führen.
  2. Zwiebeln und Knoblauch: Sowohl Zwiebeln als auch Knoblauch (egal ob roh, gekocht oder in Pulverform) können bei Katzen zu schweren Blutbildveränderungen führen, die die roten Blutkörperchen schädigen und eine Anämie verursachen können.
  3. Trauben und Rosinen: Auch wenn nicht alle Katzen darauf reagieren, können Trauben und Rosinen zu akutem Nierenversagen führen. Selbst kleine Mengen können gefährlich sein, also besser ganz meiden.
  4. Zitrusfrüchte: Orangen, Zitronen, Limetten und Grapefruit enthalten ätherische Öle und Verbindungen, die bei Katzen zu Magenbeschwerden und sogar zu Vergiftungen führen können. (Wenn du mehr über ätherische Öle und Katzen wissen möchtest, schaue in unseren Artikel Ätherische Öle: Angenehm für uns, gefährlich für Katzen rein.)
  5. Tomaten: Rohe Tomaten enthalten Solanin, ein Gift, das bei Katzen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen kann.
  6. Nüsse: Katzen sollten grundsätzlich keine Nüsse fressen, da viele von ihnen für sie schwer verdaulich sind und einige sogar toxische Substanzen enthalten. Besonders problematisch sind Macadamianüsse, denn sie enthalten Toxine, die bei Katzen Vergiftungssymptome hervorrufen können, wie zum Beispiel Zittern, Schwäche oder Lahmheit, Erbrechen und Durchfall, Hyperthermie (Überhitzung des Körpers). Andere Nüsse sind selbst nicht direkt giftig, für Katzen jedoch schwer verdaulich, was zu Verdauungsproblemen wie Übelkeit und Durchfall führen kann. Nüsse können außerdem mit giftigen Schimmelpilzen befallen sein, die krebserregend sind und zu Leberschäden führen können.
  7. Alkohol: Alkohol hat bei Katzen die gleiche Wirkung wie bei uns, nur viel stärker. Schon kleine Mengen können zu Erbrechen, Durchfall, Atemnot, Koma oder sogar zum Tod führen.
  8. Koffein: Koffein in Kaffee, Tee oder Cola ist für Katzen ebenfalls giftig. Es kann zu Nervosität, Zittern, erhöhter Herzfrequenz und sogar zu einem Herzstillstand führen.
  9. Rohe Eier: Rohes Eiweiß enthält Avidin, ein Protein, das die Aufnahme von Biotin hemmt, einem wichtigen Vitamin für Katzen. Außerdem kann rohes Ei zu bakteriellen Infektionen wie Salmonellen führen.
  10. Roher Fisch: Roher Fisch, besonders Lachs, enthält Thiaminase, ein Enzym, das Vitamin B1 (Thiamin) abbaut. Ein Mangel an diesem Vitamin kann zu neurologischen Störungen führen.
  11. Fettreiche oder gewürzte Speisen: Speisen, die viel Fett oder Salz enthalten – wie Fast Food, Wurst oder Pizza – sind nicht nur schwer verdaulich, sondern können auch zu Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) und anderen Verdauungsproblemen führen. Salzige Snacks wie Chips, Popcorn oder Cracker können den Elektrolythaushalt der Katze durcheinanderbringen und zu Dehydrierung oder Nierenproblemen führen, wenn sie in großen Mengen aufgenommen werden.
  12. Avocado: Avocados enthalten Persin, einen Stoff, der für viele Tiere, einschließlich Katzen, toxisch ist. Obwohl Katzen seltener betroffen sind als andere Tiere, ist es trotzdem besser, Avocado zu meiden.
  13. Künstliche Süßstoffe (z. B. Xylit): Xylit, ein künstlicher Süßstoff, der häufig in zuckerfreien Kaugummis und Süßigkeiten enthalten ist, kann bei Katzen zu einem gefährlichen Abfall des Blutzuckerspiegels führen. In schweren Fällen kann es zu Leberversagen kommen.
Falls du den Verdacht hast, dass deine Katze etwas Gefährliches gegessen hat, ist es immer ratsam, einen Tierarzt zu kontaktieren – besonders bei bekannten giftigen Lebensmitteln wie Zwiebeln oder Schokolade.

Lebensmittel, die deiner Katze nicht bekommen

Es gibt eine Reihe von Lebensmitteln, die Katzen zwar nicht sofort schädigen, aber die sie nicht besonders gut vertragen und die ihre Gesundheit langfristig beeinträchtigen können. Hier sind einige Beispiele:

  • Backwaren (Brot, Gebäck, Kuchen): Backwaren enthalten oft Zucker, Hefe, und Weizenmehl. Diese Zutaten sind für Katzen nicht optimal. Katzen sind strikte Fleischfresser und haben keine guten Enzyme, um große Mengen an Kohlenhydraten wie in Brot oder Gebäck zu verdauen. Zu viel Zucker und Weißmehl können zu Übergewicht, Verdauungsproblemen oder sogar Diabetes führen. Der Hefeteig, der in vielen Backwaren verwendet wird, kann im Magen der Katze weiter aufgehen und zu Blähungen oder sogar zu einer gefährlichen Magen-Darm-Verstimmung führen.
  • Milchprodukte: Viele Katzen lieben Milch, aber die meisten sind laktoseintolerant. Das bedeutet, dass sie Milchprodukte wie Milch, Sahne, Joghurt und Käse nicht richtig verdauen können. Das kann zu Magenbeschwerden, Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen führen. Der hohe Fettgehalt kann zu Gewichtszunahme und Verdauungsproblemen führen.
  • Obst (mit Vorsicht): Obwohl Obst (abgesehen von Zitrusfrüchten) für Katzen nicht giftig ist, ist es nicht Teil ihrer natürlichen Ernährung und sollte nur in sehr kleinen Mengen angeboten werden, da es sonst zu Durchfall und anderen Verdauungsstörungen sowie zu Diabetes führen kann. Einige Obstsorten sind besser verträglich als andere. Bananen, Äpfel, Erdbeeren und Wassermelonen sind in kleinen Mengen unproblematisch.
  • Rohes oder überreifes Gemüse: Einige Katzen mögen Gemüse, aber viele haben Schwierigkeiten, es zu verdauen, weil ihr Verdauungssystem darauf nicht ausgerichtet ist. Rohe Karotten, Gurken oder Brokkoli können bei Katzen Magenprobleme verursachen.

Was du deiner Katze stattdessen geben kannst

Es gibt viele leckere und gesunde Snacks, die du deiner Katze anbieten kannst, ohne ihre Gesundheit zu gefährden. Hier einige katzenfreundliche Alternativen:

  • Katzenleckerlis: Es gibt viele speziell für Katzen entwickelte Leckerlis, die nicht nur lecker, sondern auch gesund sind. Achte darauf, dass sie keine schädlichen Zusatzstoffe oder Zucker enthalten.
  • Ein Stückchen gekochtes Hähnchen oder Truthahn: Wenn du deiner Katze Fleisch gönnen möchtest, solltest du darauf achten, dass es gut durchgegart und ohne Gewürze oder Knochen ist.
  • Katzengras: Katzengras hilft bei der Verdauung und sorgt für eine natürliche Beschäftigung. Viele Katzen lieben es!
  • Kleine Portionen Katzenfutter in verschiedenen Formen: Hochwertiges Nass- oder Trockenfutter ist speziell auf die Bedürfnisse deiner Katze abgestimmt und enthält alle Nährstoffe, die sie braucht. Du kannst es abwechslungsreich gestalten, indem du verschiedene Marken oder Geschmacks-richtungen ausprobierst.
  • Fisch in Maßen: Gekochter Fisch (wie Lachs oder Thunfisch) ist in kleinen Mengen ein willkommener Leckerbissen für viele Katzen, aber achte darauf, dass er gut durchgegart und frei von Gräten ist.

Wie du das Betteln während der Mahlzeiten vermeidest

Wenn deine Katze immer wieder um deinen Teller schleicht, hilft es, konsequent zu bleiben. Hier ein paar Tipps, wie du das Betteln vermeiden kannst:

  • Kein Füttern während der Mahlzeiten: Gib deiner Katze kein Futter während du isst. Das hilft ihr zu verstehen, dass der Tisch nicht der richtige Ort für Mahlzeiten ist.
  • Sorge für eine ruhige Mahlzeit: Gib deiner Katze vor deinem eigenen Essen eine kleine Mahlzeit, damit sie zufrieden ist und nicht hungrig um deinen Teller schleicht.
  • Ablenkung schaffen: Gib deiner Katze ein Spielzeug oder eine Beschäftigung, während du isst, damit sie nicht nur auf dein Essen fixiert ist.
  • Verstärkung durch positives Verhalten: Belohne gutes Verhalten, wie das ruhige Sitzen während der Mahlzeit, mit einem Leckerli oder einem Kuscheln, anstatt sie für das Betteln zu belohnen.

Fazit

Es mag verlockend sein, deine Katze mit einem kleinen Stückchen vom eigenen Teller zu beglücken, aber die Gesundheit deiner Katze sollte immer an erster Stelle stehen. Die Liste der gefährlichen Lebensmittel für Katzen ist lang, und selbst kleine Mengen können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Wenn du deiner Katze eine ausgewogene Ernährung bietest und sie mit gesunden Snacks verwöhnst, bleibt sie nicht nur glücklich, sondern auch gesund. Und du kannst dein Essen genießen, ohne dir Sorgen machen zu müssen, dass deine Katze etwas Ungeeignetes erwischt!

Bildnachweis: Janice Rodriguez auf Unsplash

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