
Die ersten Tage mit deiner neuen Katze sind aufregend und zugleich herausfordernd. Die Eingewöhnungsphase ist eine ganz besondere Zeit, in der du deine Katze besser kennenlernst und umgekehrt. In diesem Teil unserer fünfteiligen Mini-Serie zeigen wir dir, wie du den Übergang von der „Neuen“ in dein Zuhause so angenehm wie möglich gestaltest, wie du ihre Körpersprache entschlüsselst, die ersten Spiele und Regeln einführst und typische Anfängerfehler vermeidest. Ziel ist es, Vertrauen aufzubauen und die Grundlage für eine harmonische Beziehung zu legen.
Eingewöhnungsphase gestalten
Die ersten Tage im neuen Zuhause sind für deine Katze aufregend und potenziell stressig. Du solltest ihr ausreichend Zeit geben, sich zu akklimatisieren und die neue Umgebung zu erkunden. Hier sind einige Tipps, um den Start zu erleichtern:
- Ein Raum als Rückzugsort: Gerade am Anfang ist es sinnvoll, deiner Katze ein eigenes Zimmer als sicheren Rückzugsort zu geben. Hier kann sie sich ohne Stress von der Außenwelt akklimatisieren, Futter, Wasser und das Katzenklo sind immer in ihrer Nähe. Achte darauf, dass der Raum ruhig und nicht zu groß ist, damit sich die Katze nicht überwältigt fühlt.
- Langsame Einführung in die Wohnung: Lass deine Katze nicht sofort die ganze Wohnung erobern. Öffne nach ein paar Tagen nach und nach weitere Bereiche. So kann sie sich schrittweise an ihre neue Umgebung gewöhnen, ohne sich verloren oder bedroht zu fühlen.
- Rituale etablieren: Katzen sind sehr routinierte Tiere. Etabliere feste Fütterungszeiten und biete ihr regelmäßig Zeit zum Spielen oder Kuscheln an. Das hilft ihr, Vertrauen zu dir und ihrem neuen Zuhause aufzubauen.
Körpersprache verstehen
Die Körpersprache deiner Katze ist der Schlüssel zum Verständnis ihrer Bedürfnisse und Gefühle. In der Eingewöhnungsphase wirst du besonders auf ihre Signale achten müssen, um Missverständnisse zu vermeiden und das Vertrauen zu stärken.
- Schwanzhaltung: Ein aufrechter, nach vorne gerichteter Schwanz zeigt Interesse und Freundlichkeit, während ein eingeknickter Schwanz oft Unsicherheit oder Angst signalisiert. Ein flauschiger, buschiger Schwanz kann auf Stress oder Erregung hindeuten.
- Ohren und Augen: Achte auf die Ohren – sie sagen viel über die Stimmung deiner Katze aus. Zurückgelegte Ohren sind ein Zeichen von Angst oder Aggression, während nach vorne gerichtete Ohren Interesse und Entspannung zeigen. Auch die Pupillen können viel verraten – weite Pupillen deuten auf Aufregung oder Angst hin, während enge Pupillen meist auf Konzentration oder Freude hinweisen.
- Körperspannung: Eine entspannte Katze hat einen lockeren Körper, während eine angespannte Katze möglicherweise das Fell aufstellt oder sich versteckt. Wenn deine Katze sich zum Beispiel zu dir hinrollt und den Bauch zeigt, zeigt sie dir Vertrauen, aber sei vorsichtig – der Bauch ist für Katzen oft ein empfindlicher Bereich.
Erste Spiele, erste Regeln, erste Erfolge
Das Spielen mit deiner Katze ist nicht nur wichtig für ihre körperliche und geistige Auslastung, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, eure Bindung zu stärken. In den ersten Tagen kannst du mit einfachen Spielen beginnen:
Angeln mit Spielzeug: Ein Spielzeug an einer Schnur oder an einem Stab ist ideal, um die Jagdinstinkte deiner Katze zu wecken. Es fördert ihre Bewegung und stellt sicher, dass sie sich gut auspowert, was zu einer entspannten Nacht führen kann.
Interaktive Spielzeuge: Auch einfache Bälle oder Kratzspielzeuge sind ein guter Start. Sie regen deine Katze dazu an, ihre Krallen zu benutzen und sich in Bewegung zu setzen.
Regeln einführen: Schon zu Beginn solltest du sanft Regeln aufstellen. Erlaube zum Beispiel nicht, dass deine Katze auf dem Tisch oder der Arbeitsplatte springt – es ist einfacher, unerwünschtes Verhalten frühzeitig zu verhindern. Positives Verhalten, wie das Benutzen des Kratzbaums oder das Spielen mit bestimmten Spielzeugen, solltest du jedoch immer belohnen.
Erste Erfolge feiern: Die ersten Erfolge kommen oft schon schnell – deine Katze benutzt das Katzenklo, folgt dir vielleicht sogar zum Spielzeug, oder fängt an, dir zu vertrauen und kommt zum Kuscheln. Feiere diese kleinen Schritte und bestätige gutes Verhalten mit Lob und Leckerlis.
Typische Anfängerfehler
Es ist normal, dass du als Katzenneuling nicht alles perfekt machst. Trotzdem gibt es einige typische Fehler, die du vermeiden kannst, um die Eingewöhnung für beide Seiten angenehmer zu gestalten:
Zu frühes Streicheln: Nicht alle Katzen genießen sofort Körperkontakt. Wenn deine Katze sich noch zurückhält, dränge sie nicht zum Kuscheln. Lasse sie kommen, wenn sie bereit ist, und respektiere ihre Grenzen.
Zu viel zu schnell: Manche Katzenhalter sind so begeistert, dass sie ihre Katze sofort in die ganze Wohnung lassen oder mit ihr zu viel spielen. Das kann die Katze überfordern. Ein langsamer Einstieg ist für das Tier viel angenehmer.
Ignorieren von Körpersignalen: Wenn deine Katze sich ängstlich oder gestresst zeigt, ist es wichtig, ihr Raum zu lassen. Versuche nicht, sie zu drängen oder zu viel Aufmerksamkeit auf sie zu lenken, wenn sie sich zurückzieht.
Falsche Ernährung: Achte darauf, die Ernährung deiner Katze nicht abrupt umzustellen. Ein plötzlicher Wechsel von Futtermarken oder -arten kann zu Verdauungsproblemen führen. Mische das neue Futter anfangs langsam unter das alte, um den Übergang zu erleichtern.
Fazit: Vertrauen aufbauen und die Basis für eine gute Beziehung legen
Die Eingewöhnungsphase ist entscheidend, um das Vertrauen zwischen dir und deiner Katze zu stärken. Zeige ihr, dass sie sich in deiner Nähe sicher und geborgen fühlen kann. Geduld und Sensibilität sind der Schlüssel – jede Katze ist individuell und braucht ihre eigene Zeit, um sich einzugewöhnen.
Wenn du ihre Körpersprache richtig interpretierst, sie sanft und respektvoll an die neuen Regeln heranführst und die ersten Erfolge mit ihr feierst, wird sich eine starke und liebevolle Beziehung entwickeln. Denke daran, dass Vertrauen nicht über Nacht aufgebaut wird – aber mit den richtigen Schritten kannst du eine solide Basis für eine lange, glückliche Zeit zusammen schaffen.
Im nächsten Teil werden wir uns damit beschäftigen, wie du deine Katze langfristig glücklich und gesund hältst.
Bildnachweis: eigene Kreation/ KI-generiert